Anne Deremetz
Anne Deremetz

Lebenslauf
seit 04/2018: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg 1681/2 "Privatheit und Digitalisierung", Universität Passau
10/16 - 03/18: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für angewandte Sozialwissenschaften Stuttgart
10/2012 - 03/2016: Studium der Soziologie (M.A.) mit Schwerpunkt Internet und Kommunikation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
10/2009 - 09/2012: Studium der Politik- und Sozialwissenschaften (B.A. "Politik und Gesellschaft"), Universität Eichstätt-Ingolstadt
09/2004 - 08/2007: Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin, Kreispflegeheim Laupheim
Lehre
WS 2017/2018: Soziale Gruppenarbeit: methodische Vertiefung an der Fakultät Sozialwesen der DHBW Stuttgart
SS 2013: Tutorium Allgemeine Soziologie am Lehrstuhl für Soziologie und soziologische Theorie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
SS 2013: Forschungspraktikum II an der Universität Eichstätt-Ingolstadt
WS 2012/13: Einführung in die Soziologie an der Universität Eichstätt-Ingolstadt
WS 2012/13: Sozialstruktur der Bundesrepublik Deutschland an der Universität Eichstätt-Ingolstadt
Arbeitstitel der Dissertation
Die Denormalisierung von Privatheit? Das 'unvernetzte' Subjekt im digitalen Zeitalter
Abstract
Durch die Betrachtung gegenwärtiger gesellschaftlicher Entwicklungen bekommt man den Eindruck, dass die mittlerweile oft bereitwillige Preisgabe intimer und privater Daten zu einer mehr oder weniger selbstbestimmten Auflösung der Privatheit führen. Kulturelle Transformationsprozesse hin zu einer ‚post-privacy-Gesellschaft‘ scheinen nicht erst seit der Affäre um globale Überwachung und Datenspeicherung (NSA-Affäre) schon längst im Gange zu sein. In einer digital vernetzten Gesellschaft erfahren die Begriffe ‚Privatheit‘ und ‚Öffentlichkeit‘ unter neuen Dispositiven und Normalitätskonstruktionen einen Bedeutungswandel. Es scheint mittlerweile ‚normal‘ zu sein, seine Privatheit – im Sinne privater Daten – einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Auch im Hinblick darauf, dass digitale Gesellschaften durch Transparenz und Veröffentlichung des Privaten Risiken und Gefahren für das öffentliche Leben besser berechnen und scheinbar nur so Sicherheit herstellen können (z.B. Terrorabwehr), erscheint das Recht auf Privatheit einen ‚verweigernden‘ oder ‚ungesellschaftlichen‘ Charakter anzunehmen. Wenn Privatheit in ihren Grundlagen zudem als ‚Recht auf Alleinsein‘ oder „the right to be let alone“ (Warren & Brandeis) verstanden wird, so stellt sich die Frage, inwiefern dieses Alleinsein heutzutage gesellschaftlich behandelt wird. Es soll daher der Frage nachgegangen werden, inwiefern das Recht auf Alleinsein innerhalb gesellschaftlicher Dispositive diskursiviert wird. Ausgehend von Jürgen Links Theorie des Normalismus soll untersucht werden, ob Privatheit oder das Recht auf Alleinsein in gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen vermehrt als ‚abweichendes‘ denn als ‚normales‘ Verhalten konstruiert wird. Dabei sollen verschiedene Diskursräume betrachtet werden, die das Thema Privatheit und Alleinsein zum Gegenstand haben.